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Joonas Widenius Trio: Arktik Traktor Konspirazy (Review)

Artist:

Joonas Widenius Trio

Joonas Widenius Trio: Arktik Traktor Konspirazy
Album:

Arktik Traktor Konspirazy

Medium: CD
Stil:

Nordischer Jazz und finnischer Folk

Label: Nordic Notes
Spieldauer: 43:48
Erschienen: 05.05.2017
Website: [Link]

Feuriger Flamenco trifft auf finnischen Jazz.
Ist das nicht eine schöne, aber zugleich sehr ungewöhnliche Kombination, die sicher für viele auf den ersten Blick nicht funktionieren kann?
Der zweite „ohrale“ Blick und das JOONAS WIDENIUS TRIO beweisen uns aber mit Arktik Traktor Konspirazy, dass diese Kombination – zusätzlich noch angereichert mit ein paar rockigen und weltmusikalischen Elementen - hervorragend funktioniert!

Der finnische Flamenco- und Fusions-Gitarrist Joonas Widenius, der übrigens einem der größten Blues-Gitarristen – dem 2014 verstorbenen JOHNNY WINTER – vom Aussehen her sehr ähnelt, ist mit Bassisten Rantanen und Schlagzeuger Sampela sowie einigen Gästen an Piano und der finnischen, mit einem Bogen zu spielenden Laier Jouhikko, die lange Zeit fast als vergessen galt, sich aber derzeit wieder immer mehr in der finnischen Jazz- und sogar Rockmusik durchsetzt, angetreten, um einen recht ruhigen, wunderschönen Jazz-Flirt zwischen dem Flamenco, traditionellem Fin-Folk und modernen Jazz-Kompositionen zu vereinen, über die nicht etwa ein Traktor rollt, obwohl der am Anfang der CD gestartet wird, sondern eher die Noten mit einfallsreichen Ideen düngt.
Widenius klärt so auch bezüglich des Album-Titels sofort alle Natur- und weniger Motoren-Technik-Freunde, um Missverständnisse zu vermeiden, auf: „Wir drei sind eine ‚Verschwörer-Bande zwischen Welt- und Jazz-Musik‘, ein arktischer Traktor, der kraftvoll alle Landesgrenzen überwindet. Die Gitarren-Techniken des Flamenco sind sehr hilfreich dabei, eine dynamische Technik zu entwickeln und die Ausdrucksmöglichkeiten zu erweitern.“

Trotz alledem überwiegt die finnische Melancholie allerdings deutlich auf dem 2017er-Traktor-Album, das eher vorsichtig durch spanische und slawische Klangfelder rollt, anstatt ohne Rücksich auf Verluste Fahrt aufzunehmen.
„Fangal“, mit dem auch auf unserer Seite ausgiebig gelobten ILKKA HEINONEN als Gast an der Jouhikko, nimmt demgegenüber deutlich Tempo auf, während „Soleá De Charlie“ und das zweiteilige „Samiland“, das Widenius als Hommage an den ganz hohen Norden versteht, sowie die „Etude I & II“ bedächtiger, manchmal sogar melancholisch ihre Kreise ziehen. Dafür darf das Schlagzeug auf „Marska Polska“ sogar ordentlich rocken, während der zweite Gast, IIRO RANTALA auf „Arktik Traktor“ und „Erland“ mit einem fast magischen Pianospiel begeistert, bis das Album mit andalusischen Klängen und flotten Tanz-Rhythmen auf „In Extremis“ sein eindrucksvolles Ende findet.
Eine musikalische Traktorfahrt durch die finnische Landschaft mit einem Flamenco-Gitarristen am Steuer. Das passt!

FAZIT: Wenn das JOONAS WIDENIUS TRIO aufspielt und mit Flamenco-Gitarre, Bass und Schlagzeug spanisches Flair verbreitet, dann glaubt man nicht, dass dieses Trio aus Finnland kommt. Doch spätestens wenn sich der nordische Jazz, Weltmusik und Folk dazugesellen, dann ist die „Arktik Traktor Konspirazy“ schon wieder auf dem typisch nordischen Kurs aus Melancholie und natürlicher Schönheit. Grenzenlos Musik! Olé!

PS: Und wo das Album von allen Freunden guter nordischer Jazz-Musik gekauft wird, ist ja eigentlich klar, genau hier mit einem Klick und nicht bei...

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 2984x gelesen, veröffentlicht am )

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12 Punkte
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Tracklist:
  • Arktik Traktor
  • Mara‘s Polska
  • Erland
  • Sámiland – Introduction
  • Sámiland
  • Fangal
  • Soleá De Charlie
  • Etude I
  • Etude II (Rio Tornio)
  • In Extremis

Besetzung:

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